Bericht zum "Die Burg bebt"-Festival am 20.07.02 auf der Burgruine Hunolstein


Spiel mit Synthesizer und Schalmei

Hunolsteiner Burgruine beweist sich als stimmungsvolle Kulisse für Konzerte

HUNOLSTEIN. (urs) Optimales Wetter und ein vielseitiges Programm lockten rund 750 Musikfreunde zur Open-Air-Veranstaltung "Die Burg bebt" auf die Burgruine Hunolstein. Konzertveranstalter Robert Mayer ­ ansonsten an Kummer über zu wenig Besucher gewohnt ­ zeigte sich zufrieden.

Geheimnisvolle Klänge verzauberten die Hunol-steiner Burgruine. Fasziniert ließen sich die Zuhörer von der Musik der Gruppe "Schattenleben" verzaubern. Die Musiker traten mit einem stilecht gekleideten Dudelsackspieler auf, der sein Instrument zu den Gothik beeinflussten Liedern einzusetzen wusste. Sängerin Simone Schmidt agierte am Synthesizer ebenso versiert wie an der Schalmei. Gekonnt entlockte sie der mittelalterlichen Rauschpfeife - einem Vorläufer der Oboe - stimmungsvolle, melancholische Laute. Englische Stücke wie "Darkness" oder "Shadow in the Dawn" wechselten mit Liedern über Rache, Gewalt oder "König Artus" ab. Auf 450 schätzte Konzertveranstalter Robert Mayer die Zahl der Konzertbesucher am Samstagabend. Mehr könnten es natürlich immer sein, so Mayer. Dennoch zeigte er sich zufrieden.

Tags zuvor waren nur 300 Besucher zur Burgruine Hunolstein gekommen, um die Morbacher "Chaosband" und"Crazy Chrizzie and the Crizzly Beers" zu hören. Zudem hätten viele das Burgruinen-Gelände bereits gegen 23 Uhr wieder verlassen, weil es plötzlich bitterkalt geworden sei, so der Veranstalter.

Am Samstagabend spannte sich ein musikalischer Bogen aus Klassik-Rock im "Deep Purple-Stil", den erstklassigen Gothik-Klängen von "Schattenleben" und dem fetzigen Phantasie-Metall von "Orden Ogan" über die Burg. Gemischt wie das Publikum selbst ­ von unter 20 bis über 50 war alles vertreten ­ war die Kleidung der Konzertbesucher. Vom bunten Sommer-Outfit bis zum langen ­ natürlich schwarzen ­ Ledermantel oder dem gleichfarbigen T-Shirt mit rosa Aufdruck "Satan ist doof" waren die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen vertreten. "Das Ambiente ist gut und die Musik bis jetzt auch", kommentierte ein 22-jähriger Konzertbesucher aus Trier während einer Umbaupause. "Bei der Kulisse kann nicht so viel schief gehen", meinte auch Johannes Klahm, der ebenfalls aus Trier angereist war.

"Der Platz ist cool", stellten die Musiker von "Orden Ogan" vor ihrem Auftritt fest. "Wenn jetzt noch mehr Besucher da wären, wär's noch gemütlicher", meinte Nils, der Keyboarder der Arnsberger Band. Nach Ansicht von E-Gitarrist "Seeb" wären die meisten wohl eher hier, um gemütlich ein Bier zu trinken ­ da sei die Musik Nebensache.

Im Anschluss an die Gothik-Klänge aus Wuppertal unterhielt die erst im Frühjahr begründete Morbacher Band "Purple Mania" mit Coverversionen von"Deep Purple" und "Rainbow". Denjenigen, die sehnsüchtig, aber vergebens, auf "Smoke on the water" gewartet hatten, sei an dieser Stelle verraten, warum. "Es war einfach keine Zeit mehr", ließ Sänger Michael Diedenhofen wissen. Dafür gab es aber manch anderen Leckerbissen zu hören und als Zugabe"Child in time". Nachdem die Musiker von "Purple Mania" um halb eins geendet hatten, verließen viele Zuhörer das Open-Air-Gelände in Richtung warme Stuben. Nur etwa ein Drittel wartete geduldig ab, bis die Folgeband "Orden Ogan" nach einer vollen Stunde endlich mit dem Aufbau fertig war. "Die wollten auf einmal ihre eigenen Geräte aufbauen, obwohl das vorher gar nicht so besprochen war", erklärte Mayer dazu. Dafür sei die Band dann aber bei denen, die noch da waren, sehr gut angekommen. "Die Leute waren begeistert, wie die ihre Show gerissen haben", so Robert.

Quelle: www.intrinet.de